Presse

17.07.2018

Bunte Parade aus Mensch und Tier

Eine Villa im Zoo haben die zottelig-dynamischen Gesellen des Holzbildhauers Helmut Wolf zwar nicht. Dafür aber ein Surfbrett, einen menschlichen Kumpel und auch sonst allerlei Attribute aus der Welt der Zweibeiner.

Von Susanne Wolke, Onetz

Pielenhofen/Distelhausen.“Gorillas finde ich klasse.” Diese Aussage nimmt man Helmut Wolf glatt ab. In der Galerie Carola Insinger in Distelhausen (Kreis Regensburg), in der der Regensburger Künstler derzeit ausstellt, stehen die Menschenaffen nicht nur als Skulpturen. Auch auf Gemälden und großformatigen Zeichnungen hat Wolf den Gorilla verewigt.

Das war nicht immer so. Aber vielleicht hat Helmut Wolf vorher einfach zu viele Heiligenfiguren und Kopien klassischer Skulpturen gemacht. Das zumindest war der ursprüngliche Tätigkeitsbereich des gelernten Holzbildhauermeisters. “Irgendwann wollte ich weg vom Kunsthandwerk”, schildert Wolf seinen Schritt zum freien Künstler.

Tiger, Wölfe und Böcke
“Eigene Arbeiten machen” – der Wunsch Helmut Wolfs markiert gleichzeitig seine Hinwendung zum Tier. Vorher nicht in seinem Oeuvre vertreten, erobern nun Gorillas und andere animalische Gestalten den Werkzyklus des Künstlers. Tiger, Wölfe und Böcke treten nun unter seiner Hand aus dem Holz hervor – wenn auch teils nur als Kopf auf einem menschlichen Körper in zeitgenössischer Kleidung. Die menschlichen Figuren, die es bei Helmut Wolf neben diesen Mischwesen durchaus noch gibt, zeichnen sich gleichsam durch eine neue Archaik im Stil des Holzbildhauers aus. “Ich arbeite ursprünglicher, grober”, beschreibt es der Künstler. “Das wirkt lebendiger.”

Auch mit Kettensäge
Um gewisse Ecken und Kanten beizubehalten – “denn die hat ja jeder”, verwendet Helmut Wolf neben herkömmlichen Werkzeugen auch die Kettensäge. Ihren farbenfrohen Anstrich verpasst er seinen Figuren dann mit Aryl. Gepaart mit einer urtümlicheren Handschrift geht nun eine mehr bauchgesteuerte Vorgehensweise des Holzbildhauers einher. “Am Beginn steht oft eine spontane Idee”, beschreibt Wolf seine Arbeitsweise. “Durch die Arbeit kristallisiert sich dann das Eigentliche heraus.”

So wie bei den Sägeplatten, die Helmut Wolf in einem Steinmetzbetrieb entdeckt hat. Die rechteckigen Felder der ehemaligen Unterlagen bemalte der Künstler wie einzelne Pixel. Aus der Ferne fügen sie sich zu einem Bild zusammen. Zum Bild eines Gorillas nämlich. “Mein Gorilla …” Es ist, als ob das Lied Helmut Wolf beständig im Kopf herumschwirrt.

Service
Die Ausstellung „Helmut Wolf. Skulptur und Grafik“ läuft bis zum 26. August in der Galerie Carola Insinger, Distelhausen 1 bei Pielenhofen. Öffnungszeiten sind Freitag, Samstag, Sonntag und feiertags von 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung. Weitere Infos gibt es unter Telefon 0172/8610036 oder im Internet unter www.galerie-distelhausen.de

Quelle: Onetz , Artikel und Fotos

Der gelernte Holzbildhauer Helmut Wolf wollte weg vom Kunsthandwerk. Seitdem schnitzt und zeichnet er mit Vorliebe Gorillas. Foto: Onetz.de. Susanne Wolke

Der gelernte Holzbildhauer Helmut Wolf wollte weg vom Kunsthandwerk. Seitdem schnitzt und zeichnet er mit Vorliebe Gorillas. Foto: Onetz.de. Susanne Wolke

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